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Blue-Collar-Kompass - Ausgabe 3: Quereinstieg

von Christian Städtler, am 25.09.2018 09:47:00

Aktueller Blue-Collar-Kompass zeigt: Nichtakademiker sind offen für den beruflichen Quereinstieg in Mangelberufen

Berlin, September 2018. Nichtakademiker sind berufliche Quereinsteiger und dabei auch offen für Mangelberufe. Das ist das Ergebnis des aktuellen “Blue-Collar-Kompass”, für den mobileJob.com quartalsweise 1.000 Arbeitnehmer ohne akademische Ausbildung zu ihrem Berufsleben befragt.

Demnach sind fast zwei Drittel der Teilnehmer (63 Prozent) bereits mindestens einmal in einen Beruf eingestiegen, der nicht ihrer Ausbildung entsprach. 90 Prozent von ihnen schätzen diese berufliche Entscheidung im Nachhinein als richtig ein. Auch von den 37 Prozent der Befragten, die bisher noch nicht quer in einen Job eingestiegen sind, können sich 82 Prozent einen solchen beruflichen Schritt vorstellen, fast ein Drittel von ihnen dauerhaft und die Hälfte zumindest für eine Übergangsphase.

Besonders interessant für Arbeitgeber: Viele Studienteilnehmer können sich einen solchen beruflichen Quereinstieg auch in Mangelberufe vorstellen. Großer Beliebtheit erfreut sich zum Beispiel die Logistikbranche, die 58 Prozent der Nichtakademiker interessant finden. Ebenfalls weit oben in der Gunst der Nichtakademiker: Jobs in der industriellen Fertigung (für 67 Prozent interessant) sowie handwerkliche Berufe, die sich 57 Prozent grundsätzlich vorstellen können. Immerhin noch 34 Prozent können sich einen Quereinstieg in Pflegeberufe vorstellen.

Laden Sie sich hier den Blue-Collar-Kompass kostenlos herunter: Zum Blue-Collar-Kompass.

Gehalt und Jobsicherheit sind überzeugende Argumente für Quereinsteiger

Um Nichtakademiker als Quereinsteiger zu gewinnen, müssen Arbeitgeber Voraussetzungen schaffen. Denn in dieser Hinsicht haben die Kandidaten klare Vorstellungen. Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) bedarf es eines Gehaltssprungs für einen Wechsel in ein ungelerntes Berufsfeld. 48 Prozent erwarten eine bessere Arbeitsatmosphäre und für 41 Prozent sollte ein solcher Wechsel ein deutliches Plus an Jobsicherheit mit sich bringen. Weniger wichtig sind aus Sicht der potentiellen Quereinsteiger ein Plus an Führungsverantwortung (10 Prozent) oder eine höhere Job-Reputation (12 Prozent).

„Blue-Collar-Arbeitskräfte unterscheiden sich in ihrem Blick auf das Arbeitsleben deutlich von Akademikern”, erklärt mobileJob.com-Geschäftsführer Steffen Manes. “Während beispielsweise die so oft analysierte GenY am liebsten bei optimaler Work-Life-Balance von einer Beförderung zur nächsten surfen möchte, geht es bei Nichtakademikern um harte Faktoren wie ein faires Gehalt oder die höchstmögliche Sicherheit ihres Jobs.“

Hohe Expertise trotz Quereinstieg

Ein weiteres Ergebnis der Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut respondi entstand: Trotz des hohen Anteils an Quereinsteigern im nichtakademischen Arbeitsmarktsegment sehen sich viele von ihnen als Experten in ihrem Job. 64 Prozent schätzen sich selbst als Spezialisten in ihrem Berufsfeld ein. Diese Einstufung steigt mit dem Alter und der Berufserfahrung. Während 55 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sich selbst als Experten in ihrem Beruf verstehen, sind es bei den 50- bis 59-Jährigen 68 Prozent.

Etwas klischeehaft ist indes die unterschiedliche Wahrnehmung bei Männern und Frauen. Hier zeigt sich, dass Männer ein größeres berufliches Selbstvertrauen besitzen als Frauen. Denn 70 Prozent der männlichen Teilnehmer unserer Studie sehen sich als Experten, während sich nur 54 Prozent der Frauen so einschätzen.

Über die Studie

Für den Blue-Collar-Kompass 03/2018 befragte das Marktforschungsunternehmen respondi im Auftrag von mobileJob.com 1.000 Arbeitnehmer mit nichtakademischen Hintergrund, die dem Blue-Collar-Arbeitsmarkt zuzuordnen sind. Befragungszeitraum war September 2018. Ziel des Blue-Collar-Kompass ist es, einen analytischen Blick auf die Karriereperspektiven von Nichtakademikern zu werfen. Er erscheint quartalsweise und lässt sich hier herunterladen: Zum Blue-Collar-Kompass.

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