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“Homeoffice? Geht bei mir nicht!”

von Christian Städtler, am 17.03.2020 14:29:07

Die Arbeit bei sich zuhause erledigen können - diese Flexibilität wird Bewerbern in Stellenanzeigen gerne als Benefit genannt und aktuell von vielen Arbeitgebern vorgeschlagen, um Mitarbeitende zu unterstützen oder zu schützen. In einigen Berufen ist “Homeoffice” weniger üblich oder unmöglich - aber woran liegt das? Und ist die Heimarbeit wirklich so schön?

Geht nicht, gibt’s nicht? In vielen Berufen eben doch.

Solange man die tägliche Arbeit - beispielsweise in Form eines Laptops - mit nach Hause nehmen kann, steht dem Homeoffice oftmals nichts im Wege, wenn der Arbeitgeber dies zulässt. Schwierig wird es dann, wenn die Werkzeuge und Aufgaben sich nicht einfach einstecken und mitnehmen lassen.
Handwerker*innen, Bauarbeiter*innen, Verkäufer*innen und Pflegefachkräften können ihren Job beispielsweise nur vor Ort ausführen. Genauso wenig wie die Arbeitnehmer*innen von Baustellen sich die Betonmischmaschine mit nach Hause nehmen können, können auch Bandarbeiter*innen in der Produktion ihre täglichen Aufgaben nicht mit nach Hause nehmen und dort erledigen. Also können vielleicht schon, aber ob er oder sie dann seinen Job richtig machen kann, ist fraglich. 
Ähnlich geht es auch oder besonders Mitarbeiter*innen im Handel oder gesundheitlichen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, Praxen und Pflegeheimen.

Heimarbeit geht in diesen und vielen weiteren Berufen schlicht und ergreifend nicht!


Ach du einsame Heimarbeit

Von der vorherig genannten Aussage betroffen sind dabei jedoch meist Berufe, die für unsere Gesellschaft lebensnotwendig sind - auch wenn wir das meist erst realisieren, wenn genau diese überlastet sind oder wir ihre Hilfe brauchen. In ihren täglichen Aufgaben sind diese Berufsgruppen auf die gewohnte Arbeitsumgebung angewiesen. Aber Homeoffice ist nicht immer eine Chance und erst recht nicht immer eine Freude.
Und auch wenn das Arbeiten von zuhause eine Flexibilität ist, die Arbeitnehmer*innen ohne Arbeit an und mit portablen Arbeitsgeräten oder -Umgebungen wie Laptops und Läden verwehrt bleibt, so birgt es ebenfalls viele Nachteile, welche nicht erkannt oder verdrängt werden. Die größere Ablenkung in den eigenen vier Wänden, die Einsamkeit, die wenigen oder sehr langsamen Absprachen mit Kollegen zu bestimmten Themen, um nur einige zu nennen. Ja, man spart sich den Weg zur Arbeit, aber das Arbeiten selbst fällt im Homeoffice deutlich schwerer. Das weiß jeder, der bereits selbst einmal längere Zeit die Heimarbeit “genießen” durfte.

Lasst uns das “Homeoffice” weniger verherrlichen und unsere Fach- und Arbeitskräfte mehr unterstützen, die jeden Tag weiterhin zur Arbeit fahren und besonders aktuell großartige Arbeit für uns alle leisten. 

INFO: Die genannten Berufe sind nur exemplarisch gewählt. Andere nicht genannte Berufsgruppen wollen wir damit nicht ausschließen.

Themen:NewsArtikel

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